Der Sabbat in der Geschichte

Was die Geschichte nicht vergessen hat

Der Sabbat im Leben Jesu und der Apostel

Die Bibel berichtet, dass Jesus den Sabbat gehalten hat.

Viele sind der Meinung, Jesus habe den Sabbat gehalten weil er Jude war. Wir wollen herausfinden, warum Jesus den Sabbat und auch die anderen Zehn Gebote gehalten hat. Er selbst sagt es uns. In Johannes 6,38 lesen wir: „Ich bin nicht vom Himmel gekommen, um zu tun, was ich will, sondern um den Willen des Vaters zu erfüllen, der mich gesandt hat." Jesus kam auf diese Erde, um als Mensch den Willen Gottes zu tun. Er kam um das Gesetz Gottes herrlich und groß zu machen und jenen Gehorsam zu bringen, den alle Menschen Gott schuldig geblieben sind. Durch sein gehorsames Leben, durch seine Gesetzeserfüllung

sollte er für uns jene Gerechtigkeit erwirken, die vollkommen ist und vor Gott gilt. Der Prophet Jesaja weissagte vom Messias und sagte: „Er wird das Gesetz herrlich und groß machen!" (Jes. 42,21). Hfa übersetzte: Der Herr wollte euch stets in seiner Nähe behalten, darum hat er sein Gesetz klar und unübertrefflich gemacht." Jesus zeigt uns, wie Gottes Gesetz zu verstehen und zu halten ist. Jesus gibt uns ein lebendiges Beispiel. Das trifft auch auf die Sabbatheiligung zu.

Jesus widerspricht der Meinung vieler, die sagen, er sei gekommen das Gesetz aufzuheben. Er sagt in Mt. 5,17: "Meint nur nicht, ich sei gekommen, das Gesetz und die Worte der Propheten aufzuheben. Ich werde vielmehr beides bekräftigen und erfüllen." Das heilige und sündlose Leben Jesu war eine einzigartige Erfüllung des Gesetzes, eine einmalige Demonstration des göttlichen Willens. Jesus hat uns durch sein Leben gezeigt, welchen Tag wir nach Gottes Willen heiligen sollen und wie wir diesen Tag begehen sollen.

Wie Jesus den Sabbat gehalten hat


1. Jesus ging am Sabbat zum Gottesdienst.

Der Evangelist Lukas berichtet in Kapitel 4,16: „Eines Tages kam Jesus wieder in seine Heimatstadt Nazareth. Am Sabbat ging er wie gewohnt in die Synagoge." Es war Jesu Gewohnheit, am Sabbat zum Gottesdienst zu gehen. Jesus lebte die meiste Zeit seines Lebens auf Erden als Handwerker. Wenn jemand an der kleinen Schreinerei in Nazareth, in der Jesus mit Joseph arbeitete, am ersten oder fünften Tag vorbei ging, dann traf er Jesus an der Werkbank. Aber am siebenten Tag der Woche war die Werkstatt geschlossen. Denn Jesus ging nach seiner Gewohnheit am Sabbat zum Gottesdienst. Der Evangelist Matthäus berichtet: (Matthäus 4,13) „Jesus verließ Nazareth und wohnte in Kapernaum am See Genezareth." Und was tat er dort? In Lukas 4,31 lesen wir: „Jesus kam nach Kapernaum in Galiläa und sprach dort am Sabbat zu den Menschen."

2. Jesus lehrte und predigte am Sabbat.

Jesus war nicht nur ein treuer Besucher der sabbatlichen Gottesdienste. Er nahm auch aktiv am Gottesdienst teil. Er las aus der Heiligen Schrift und brachte Gottes Botschaft den Anwesenden. Lukas berichtet: (4:16) „Am Sabbat ging er wie gewohnt in die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Heiligen Schrift vorzulesen, reichte man ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja. Jesus öffnete sie, suchte eine bestimmte Stelle und las vor."

3. Jesus nahm sich am Sabbat Zeit für die Schöpfung.

Der Evangelist Matthäus berichtet: „An einem Sabbat ging Jesus mit seinen Jüngern durch die Getreidefelder." Die Natur ist das andere Buch der göttlichen Offenbarung. Die anbetende Betrachtung der Werke des Schöpfers erhebt unsere Seele. Wir sollten am Sabbat nicht nur den Gottesdienst besuchen, sondern uns auch wie Jesus Zeit nehmen, durch Wald und Flur zu gehen.

4. Jesus hat am Sabbat Gutes getan.

In Lukas 6,1-10 lesen wir: „Als Jesus an einem anderen Sabbat in der Synagoge sprach, war dort ein Mann, dessen rechte Hand verkrüppelt war. Die Schriftgelehrten und Pharisäer warteten gespannt darauf, wie Jesus sich verhalten würde. Sollte er es nämlich wagen, auch am Sabbat zu heilen, so könnten sie Anklage gegen ihn erheben. Jesus wusste, was sie dachten. Er rief den Mann mit der verkrüppelten Hand zu sich: "Steh auf und komm hierher, damit dich alle sehen können!" Der Mann kam nach vorn. Nun wandte sich Jesus an die Anwesenden: "Ich will euch etwas fragen: Soll man am Sabbat Gutes tun oder Böses? Soll man das Leben eines Menschen retten, oder soll man ihn zugrunde gehen lassen?" Jesus sah einen nach dem anderen an. Schließlich sagte er zu dem Mann: "Streck deine Hand aus!" Er streckte sie aus, und die Hand war gesund."

Der Alltag erfordert oft alle unsere Aufmerksamkeit und Kräfte. Wir finden oft nicht genügend Zeit, den Mitmenschen Gutes zu tun. Am Sabbat schenkt Gott uns diese Zeit. Ein Werk der Barmherzigkeit dem Nächsten getan, fördert unser seelisches Wohlbefinden. Darum sagte Jesus nach Matthäus 12,12: „Also ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun."

Jesus hat uns durch sein Leben gezeigt, welchen Tag wir nach Gottes Willen heiligen sollen und wie wir diesen Tag gestalten sollen. Jesus nachzufolgen bedeutet: mit Jesus am Sabbat zum Gottesdienst zu gehen, die Schrift zu studieren und dem Nächsten Gutes zu tun. Der Apostel Petrus sagt: „Christus hat für euch gelitten, und er hat euch ein Beispiel gegeben, dem ihr folgen sollt."

Kann es verkehrt sein, den Tag zu heiligen, den Jesus gehalten hat? Dr. Palen, der als ev. Theologe und Pfarrer in New York arbeitete, sagte: „Es sollte uns nicht schwer fallen, denselben Sabbattag zu halten, den Jesus selbst hielt... Nur wenige Christen sind sich der Tatsache bewusst, dass der Sonntag nicht der Sabbat ist."

Jesus wünscht, dass seinen Nachfolgern in den endzeitlichen Wirren, in den Krisen der letzten Tage, in Verfolgung und Not der Sabbat erhalten bliebe. Darum fordert er sie auf, um den Erhalt des Sabbats zu beten. In Mattäus 24,20 lesen wir: „Betet deshalb, dass ihr nicht im Winter oder am Sabbat fliehen müsst! Denn es wird eine Zeit der Not kommen, wie sie die Welt in ihrer ganzen Geschichte noch nicht erlebt hat."

Dr. Edwards von der protestantischen Kirche der Kongregationalisten in den USA gab folgenden Kommentar zu diesem Wort Jesu: Folie 15 „Ein weiteres Argument für die Gültigkeit des Sabbats haben wir in Matthäus 24,20. Diese Worte des Herrn sind ein eindeutiger Hinweis darauf, dass die Christen schon damals an eine Heiligung des Sabbats durch Christus selbst gebunden waren."

Die Bibel berichtet, dass Jesus nach vollbrachtem Schöpfungswerk am Sabbat mit Adam und Eva im Garten Eden ruhte. Und die Evangelisten berichten, dass Jesus nach vollbrachtem Erlösungswerk am Sabbat im Grabe ruhte und am ersten Tag der Woche auferstand.

Der Sabbat im Leben und in der Verkündigung der Apostel.

Das Neue Testament bezeugt, dass die Apostel gemäß dem Vorbild Jesu und der Weisung ihres Herrn den Sabbat hielten.

Apostelgeschichte 13,14.15 „Barnabas und Paulus zogen allein weiter nach Antiochia in Pisidien. Am Sabbat gingen sie dort in die Synagoge. Nach der üblichen Lesung aus den Büchern des Mose und der Propheten ließen ihnen die Synagogenvorsteher ausrichten: "Liebe Brüder, wenn ihr etwas lehren wollt, was der Gemeinde nützt, dann redet nur!"

Manche meinen, die Apostel seien nur deshalb am Sabbat in die Synagoge gegangen, um dort eine Möglichkeit zu haben, den Juden das Evangelium verkündigen zu können. Aber die Verse 42-44 beweisen das Gegenteil. Dort steht geschrieben: „Als Paulus und Barnabas den Gottesdienst verließen, wurden sie gebeten, am nächsten Sabbat wiederzukommen, um noch einmal über das Gesagte zu sprechen. Viele Juden, aber auch andere, die zum Judentum übergetreten waren, begleiteten Paulus und Barnabas. Die Apostel ermahnten alle diese Menschen, Gottes Gnade anzunehmen und immer an ihr festzuhalten. Am folgenden Sabbat waren fast alle Einwoh-ner der Stadt zusammengekommen, um die Botschaft Gottes zu hören.

Dieser Text macht klar, dass die Apostel den Zuhörern nicht den Sonntag verkündigt haben. Sie predigten ihnen das Evangelium von der Gnade Gottes und hielten den nächsten Gottesdienst wieder an einem Sabbat.

Als die Apostel das Evangelium nach Europa brachten, haben sie die Gewohnheit, am Sabbat Gottesdienst zu halten, beibehalten. In Apg. 16,12 und 13 berichtet Lukas: „Und von dort gingen wir nach Philippi, der bedeutendsten römischen Garnisonsstadt in diesem Teil Mazedoniens. Hier blieben wir einige Tage. Am Sabbat verließen wir die Stadt und kamen an das Flussufer, wo sich - wie wir annahmen - eine kleine jüdische Gemeinde zum Gebet versammelte. Wir setzten uns und sprachen mit den Frauen, die sich dort eingefunden hatten."

In Apg. 17,1.2 berichtet Lukas von einer weiteren Stadt, in der der Apostel und seine Begleiter den Sabbat hielten. „Paulus und Silas reisten über Amphipolis und Apollonia nach Thessalonich. In dieser Stadt gab es eine Synagoge. Wie gewohnt ging Paulus zunächst dorthin und sprach an drei Sabbaten zu den Leuten. Er las ihnen aus den Heiligen Schriften vor und zeigte ihnen, dass der versprochene Retter leiden und sterben und danach von den Toten auferstehen musste. "Und dieser versprochene Retter", so betonte er, "ist der Jesus, von dem ich euch berichtet habe." Auch in diesem Bericht finden wir keinen Hinweis auf eine Sonntagsfeier. Im Gegenteil! Es wird gesagt, dass es die Gewohnheit des Apostels war, am Sabbat zum Gottesdienst zu gehen.

In Apg. 18, wird über den Aufenthalt und die Arbeit des Apostels in Korinth berichtet. Wir lesen: Paulus reiste nach Korinth. Dort lernte er den Juden Aquila kennen, der aus der Provinz Pontus stammte. Paulus wohnte bei ihm, und schließlich arbeiteten sie zusammen, denn beide waren wie Paulus von Beruf Zeltmacher. Paulus lehrte an jedem Sabbat in der Synagoge, und was er sagte, überzeugte Juden wie Griechen.

Paulus arbeitete während der Woche in Korinth, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Aber am Sabbat ruhte er von seiner Arbeit. Den Sabbat benutzte er, um im Gottesdienst Gottes Wort zu lehren. In Vers 11 wird berichtet, dass Paulus 18 Monate in Korinth arbeitete und am Sabbat predigte. Das bedeutet, dass der Apostel in Korinth 84 Sabbate feierte. Der Apostel Paulus hatte viele Feinde. Doch niemals wurde er der Sabbatschändung bezichtigt. Das ist ein eindeutiger Beweis, dass der Völkermissionar Paulus den Sabbat geheiligt und verkündigt hat.

Warum halten die meisten Christen den Sonntag?

Ein Pfarrer sprach eines Sonntags in einer Predigt über die Sabbatfrage. Nachdem er eine ganze Reihe von Argumenten vorgebracht hatte, schloss er seine Predigt mit den Worten: "Ich weiß, Gott hat nur einen Sabbat gemacht, und das ist der siebente Tag. Der Sabbat ist nicht unser Sonntag, sondern der Samstag. Ich halte aber den Sonntag zu Ehren der Auferstehung meines Herrn. Es gibt dafür kein biblisches Gebot. Aber im Halten des Sonntags drücke ich meine Ehrfurcht aus."

Dies ist eine äußerst dürftige Begründung für die Sonntagsfeier. Ernste Christen, die ihr Leben nur nach Gottes und Gebot ausrichten, lehnen eine solche Begründung ab. Ihr Glaube wird nicht von Gefühlen und guten Absichten bestimmt, sondern allein von Gottes Wort und Gebot und vom Vorbild Jesu. Die Ehrfurcht vor Gottes Gebot offenbart sich im Glaubensgehorsam, der sich an Gottes Geboten orientiert.

Wenn jemand behauptet, wir müssten den Sonntag heiligen, weil Jesus an diesem Tage von den Toten auferstanden ist, dann könnte doch auch jemand fordern, wir müssten jede Woche den Freitag heiligen, weil Jesus an diesem Tag für uns gestorben ist. Wenn wir einen Wochentag zu Ehren des Auferstandenen halten, warum sollten wir dann nicht einen zweiten Ruhetag zu Ehren des Gekreuzigten halten? Die Auferstehung Jesu von den Toten ist ein Kernstück christlichen Glaubens. Gleichzeitig berichtet das NT an keiner Stelle von einer Anordnung Jesu oder seiner Apostel, dieser Tatsache durch einen wöchentlichen Ruhetag zu gedenken.

Warum wird im NT eine wöchentliche Feier der Auferstehung Jesu nicht erwähnt?

Zum Gedächtnis an sein Leiden und Sterben gab Jesus seiner Gemeinde die Feier des Abendmahles mit Brot und Wein. 1. Korinther 11,24.25 „In der Nacht, in der unser Herr Jesus verraten wurde, nahm er das Brot, dankte Gott dafür, brach es und sprach: "Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. So oft ihr dieses Brot esst, denkt an mich und an das, was ich für euch getan habe!" Nach dem Essen nahm er den Kelch und sprach: "Dieser Kelch ist der neue Bund zwischen Gott und euch, der durch mein Blut besiegelt wird. So oft ihr aus diesem Kelch trinkt, denkt an mich und an das, was ich für euch getan habe!"

Zum Gedächtnis an sein Begrabenwerden und Auferstehen ga b Jesus seiner Gemeinde die Taufe durch Untertauchen. Der Apostel erklärt dies in Römer 6,3-5 „Ihr wisst doch, was bei der Taufe geschehen ist: Wir sind auf den Namen Jesu Christi getauft worden und haben damit auch Anteil an seinem Tod. Durch die Taufe sind wir also mit Christus gestorben und begraben. Und wie Christus durch die Herrlichkeit und Macht seines Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir ein neues Leben führen. Denn wie wir seinen Tod mit ihm geteilt haben, so haben wir auch Anteil an seiner Auferstehung."

Die urchristliche Gemeinde hat Jesu Begräbnis und Auferstehung stets aufs Neue erlebt. Jedes Mal, wenn ein sündiger Mensch sich zu Jesus bekehrte und die Taufwiedergeburt erlebte, wurde der lebendige und auferstandene Herr in ihrer Mitte erkannt und erfahren. Die Auferstehung Jesu hat also den Sabbat, den Gedächtnistag der Schöpfung, nicht aufgelöst oder abgeschafft. Die urchristliche Gemeinde gedachte der Heilstat Gottes nicht wöchentlich mit einem neuen Feiertag. Sie bezeugte vielmehr mit einem neuen Leben die Herrschaft und Gegenwart des auferstandenen Christus. Die Auferstehung Jesu brachte für sie keinen neuen Ruhetag, sondern ein neues Leben.

Das NT kennt drei Kennzeichen, die uns an Gottes Werk für uns durch Christus erinnern:

  1. Das Abendmahl - das uns an Jesu Tod erinnert
  2. Die Taufe - die an Jesu Begrabenwerden und Auferstehen erinnert
  3. Der Sabbat, der an Jesu Schöpfer- und Erlösermacht erinnert und die Neuschöpfung durch Christus verheißt.

Durch die Verkündigung des ewigen Evangeliums gibt es jetzt in der Adventgemeinder weltweit mehr als 20 Millionen Menschen, die sich am Sabbat zum Gottesdienst versammeln und von ihrer Arbeit ruhen. Mit der Feier dieses Tages bezeugen sie, dass sie dem für sie vollbrachten Werk Jesu Christi vertrauen und ihre Erlösung nicht durch eigene Werke verdienen wollen. Sie halten den Sabbat, weil sie durch Christus in die Ruhe Gottes eingegangen sind. Gott ruft jeden von uns auf „Gedenke des Sabbats, dass du ihn heiligest!" Wohl uns, wenn wir diesem Ruf Gottes folgen, dann werden wir einmal mit allen Erlösten den Sabbat auf der neuen Erde feiern.