Der Sabbat in der Geschichte

Was die Geschichte nicht vergessen hat

50 Zitate katholischer und evangelischer Theologen zur Sabbat-Sonntag Frage - Teil 5

6.  Aussagen zu Schwierigen Texten des Neuen Testamentes, mit denen versucht wird, die Sonntagsfeier zu begründen:

 

Kolosser 2,16 u. Gal. 4,10

"Die Stellen Gal. 4,10 und Kolosser 2,16 ...sind nur im Gegensatz zu dem spezifisch-jüdischen und pharisäischen Geiste zu verstehen. Wer meint, dass Paulus hier gegen die Übernahme des Ruhetages in die christliche Kirche polemisiere, der irrt gewaltig.

Oberkonsistorialrat Dr. Schick - in "Neue kirchl. Zeitschrift, 1903, S. 893

"Die Sabbate, von denen hier die Rede ist, sind nicht der Sabbat, der mit dem "du sollst nicht töten" usw. in Verbindung steht, sondern die Sabbate, welche mit Speise und Trank und Neumonden zusammengestellt werden, welche nur Schatten sind von dem, was zukünftig ist. Wer aber das, was über diese Sabbate gesagt ist, welche Gott mit dem Zeremonialgesetz verbunden hat, und welche der Apostel gleichfalls damit verbindet, anwenden wollte auf den Sabbat, welchen Gott in Verbindung mit dem Sittengesetz stellt, der irrt sich."

Dr. J. Edwards: Gründe für die Sonntagsfeier

“Es sind hier solche Tage gemeint, deren Halten vom Zeremonialgesetz geboten war - Tage, die Gott mit Essen und Trinken und Neumonden in Verbindung gebracht hatte. Diese Stelle bezieht sich nicht auf den Sabbat des Sittengesetzes, der mit den Verboten des Diebstahls, des Mordes, des Ehebruchs zusammensteht. Dieser wöchentliche Sabbat war nie gegen den Menschen, oder ihren Interessen zuwider, sondern stets für sie und ihrem wahren Besten förderlich."

Erklärungen zum Neuen Testament - S. 655

 

1. Korinther 16.2

"Allerdings kann man aus dieser Stelle nicht ableiten, dass Geldsammlungen in kirchlichen Versammlungen am Sonntag stattfanden, denn jeder soll nach der Absicht Pauli den Beitrag zu Hause zurücklegen."

Olshausen: Biblischer Kommentar.

"Paulus sagt doch hier, genau genommen, nur dieses: dass jeder in seiner Wohnung an dem ersten Wochentage das, was er erübrigen konnte, zurücklegen solle."

Dr. A. Neanders Geschichte der Pflanzung der christlichen Kirche

"Da Paulus hier nicht vom Niederlegen in der Gemeindeversammlung sagt, so folgt aus dieser Stelle nicht, dass die Gemeinde an diesem Tage zusammengekommen ist."

P. Lange - Bibelwerk, \l, 275

 

Offenbarung 1,10

"Des Herrn Tag, darunter wird insgeheim unser Sonntag verstanden, wiewohl dies ein großer lrrtum ist. Die ersten Christen haben von keinem Sonntag in diesem Sinne gewusst, wie solches vorurteilslose Gelehrte ausfindig gemacht haben."

G. Welling - Offenbarung Jesu, S. 308

"Der Sonntag wird niemals von den Schreibern des NT der dem Herrn gehörige Tag genannt, sondern alle, Johannes eingeschlossen, nennen ihn nach der Sitte der Juden den ersten Tag der Woche."

L. Franke; Geschichte des Sonntags, S. 13

"Nirgends aber nennt ihn (den Sonntag) die Schrift den "Tag des Herrn". Bei keinem christlichen Schriftsteller des ersten Jahrhunderts findet sich eine Erwähnung, dass der Tag, den wir Sonntag zu nennen pflegen, einerlei sei mit unserer Bezeichnung "des Herrn Tag."

Dr.J.A. Seiß; Geschichte der Pflanzung, S. 209

"Die griechischen Kirchenväter, ...haben nach ihrer Bekehrung die Bezeichnung "Sonntag" aus der heidnischen Terminologie, die sie in Verbindung mit ihrer Sonnenverehrung gewohnt waren, in die Kirche hineingebracht."

E.W, Bullinger "Die Apokalypse" 1904, S. 9/10

 

Apostelgeschichte 20,7

"Die Versammlung fand am Samstagabend statt; denn wir dürfen nicht vergessen, dass der jüdisch-biblische erste Tag der Woche mit Sonnenuntergang am Sabbat oder Samstag begann."

G.T. Stokes; "The Expositor's Bible", Bd. II. S. 393

"Offenbar kamen sie am Samstagabend zusammen, so dass die Abendmahlsfeier vor Sonnenaufgang am Sonntagmorgen stattfand."

Stiftler; "The Acts of the Apostles". S. 201

 

Römer 14,3

"Betrifft Tage: Vers 5. - Diejenigen, welche sich immer noch irgendwie dem Zeremonialgesetz verpflichtet fühlten, achteten einen Tag höher als den andern - sie achteten weiterhin die Feste des Passah, der Pfingsten, der Neumonde und der Laubhütten, achteten diese Tage höher als andere und feierten sie daher mit besonderer Beachtung."

Bibelwerk von Matthew Henry (berühmter prot. Kommentar)

“Es ist hier die Rede von den jüdischen Einrichtungen und vor allem von den Festtagen, wie z.B. dem Passah, dem Laubhüttenfest, den Neumonden und dem Jubeljahr usw. Der bekehrte Jude beachtete diese Tage noch als sittliche Verpflichtung. Der Heidenchrist dagegen, welcher nicht so erzogen war, hatte keine solchen Voreingenommenheiten."

Bibelkommentar von Adam Clarke